Abriss der Carolabrücke: Dresden reagiert auf akute Einsturzgefahr

Die Stadt Dresden hat beschlossen, den Abriss der verbliebenen Teile der Carolabrücke ohne vorherige Ausschreibung direkt zu vergeben. Dieser Schritt wurde notwendig, nachdem in den letzten Tagen mehrere Spanndrähte in den Brückenzügen A und B gebrochen sind. Experten führen diese Schäden auf die jüngsten starken Temperaturschwankungen zurück, die die ohnehin instabile Struktur weiter beeinträchtigt haben. Oberbürgermeister Dirk Hilbert betonte die Dringlichkeit des Abrisses, um die von der Brücke ausgehenden Gefahren schnellstmöglich zu beseitigen. Vorausgegangen waren bereits intensive Diskussionen zu der Thematik im Stadtrat. Dabei stand die Forderung nach einer schnellen und unbürokratischen Lösung den Bedenken um die juristischen Konsequenzen gegenüber. Jetzt hat die Stadt den Abrissauftrag für die Brückenzüge A und B in dieser Woche überraschen direkt an Hentschke-Bau vergeben. Zur Vorbereitung der Arbeiten sind Drohnenflüge zur Kampfmittelsondierung in der Elbe vorgesehen, da bereits zuvor drei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Bereich der Brücke gefunden wurden. Im Anschluss soll die Brücke teilweise ausgehoben und an Land gebracht werden. Dort können die Betonteile anschließend zerkleinert werden. In Bezug auf Brückenzug C werden die herabhängenden Teile abgetragen werden.

Bereits seit September 2024 steht mit der Carolabrücke eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen in Dresden nicht mehr zur Verfügung. Die direkte Vergabe des Abrissauftrags ist verbunden mit der Hoffnung, dass es jetzt bedeutend schneller gehen kann. Das werden die Entwicklungen der nächsten Zeit zeigen.

Quelle: Wochenkurier, Bild ©Branczeisz

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