Kürzungen mit fatalen Folgen: Dresdner Innenstadt in Gefahr?

Die politische Diskussion um den Haushaltsentwurf der Landeshauptstadt Dresden hat auch das City Management Dresden erreicht. Als Interessenvertretung der innerstädtischen Einzelhändler, Gastronomen und Gewerbetreibenden blickt der Verein mit Sorge auf die geplanten Mittelkürzungen.

Die Dresdner Innenstadt droht Schaden zu nehmen: Themen wie Sicherheit, Teilhabe für alle, Streetwork, Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit der Innenstadt sind für den Verband von zentraler Bedeutung. Sollte der Stadtrat in diesen Bereichen deutliche Einsparungen beschließen, sind die Folgen absehbar: weniger Passanten, sinkende Umsätze, weniger Touristen und letztlich der Verlust von Arbeitsplätzen. Ein schleichender Imageverlust der Innenstadt ist nicht auszuschließen. Im schlimmsten Fall drohen Leerstand und Verödung. Die angespannte Finanzlage der Stadt wird in der Diskussion nicht ignoriert. Dennoch muss auf die langfristigen Folgen von Einsparungen in der Innenstadt hingewiesen werden, die später nur schwer rückgängig gemacht werden können.

Auch im Bereich der Mobilität stellen sich große Fragen. Sollen Einwohner und Gäste der Stadt eher in der Innenstadt oder am Stadtrand versorgt werden? Die Mehrheit des Vereinsvorstandes ist sich sicher: Eine schlechtere Erreichbarkeit der Innenstadt durch ein ausgedünntes ÖPNV-Angebot sowie steigende Ticket- und Parkgebühren werden dazu führen, dass viele Menschen auf Einkaufszentren am Stadtrand oder den Online-Handel ausweichen. Dies wäre ein herber Rückschlag für die Dresdner Innenstadt.

Petitionen und Protestaktionen laufen: Dresden steht vor weitreichenden Kürzungen im öffentlichen Nahverkehr sowie im Kultur- und Bildungsbereich. Um ein Zeichen dagegen zu setzen, finden mehrere Protestaktionen und Unterschriftenaktionen statt. Am Donnerstag, den 23. Januar 2025, organisierte der Betriebsrat der DVB eine Protestaktion vor der Stadtratssitzung im Neuen Rathaus. Ziel war es, den Erhalt und die Stärkung des ÖPNV-Angebots zu fordern. 

Auch der Kulturbereich ist von den geplanten Sparmaßnahmen stark betroffen. Besonders alarmierend ist die geplante Kürzung von 565.000 Euro für das Deutsche Hygiene-Museum. Da die Finanzierung anteilig erfolgt, würde dies einen Gesamtverlust von 1,13 Millionen Euro bedeuten – mit drastischen Folgen für das Programmangebot. Eine Petition setzt sich dafür ein, Kultur und Bildung als verlässliche Säulen der Stadt zu erhalten. 

Nicht zuletzt kämpft auch die Dresdner Philharmonie um Unterstützung. Die Musikszene leidet unter Sparmaßnahmen, die nicht nur den Orchesternachwuchs gefährden, sondern auch Kindern die Chance nehmen, sich durch Musik sozial und gemeinschaftlich zu entwickeln. Zudem hat Kultur einen erheblichen wirtschaftlichen Mehrwert: Eine Studie aus Luzern zeigt, dass jede investierte Subvention das 25-fache an wirtschaftlichem Nutzen bringt – durch Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel. 

Angesichts des Haushaltsentwurfs der Stadt Dresden scheint das Thema Entwicklung der Innenstadt und der kulturellen sowie touristischen Angebote aktueller denn je. Es bleibt abzuwarten, was die Stadt aus den Hinweisen vieler Akteure, darunter auch das City Management Dresden, macht. 

Foto © Thomas Rötting (DML-BY)

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